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Eine unendliche Geschichte - das Bad

 

Samstagmorgen macht Florian sich auf den Weg nach Pfarrkirchen, um ein Profi-Gerät zu leihen. Mit unserem kleinen Bohrhammer ist der Boden im Erdgeschossbad nicht zu bearbeiten. Zumindest nicht auf der ganzen Fläche. Das Ding, mit dem er jetzt arbeitet ist so groß und hat so viel Power, dass man ganze Straßenzüge damit aufreißen kann. Florians Augen strahlen! Der Bohrhammer ist natürlich eine große Hilfe und erleichtert die Arbeit. Der Lärm, den er macht, ist allerdings auch enorm.

 

 

Doch unser Bad wäre nicht unser Bad in unserem Haus, wenn es nicht eine böse Überraschung bereithalten würde. Der Boden ist kein moderner Boden – nach einem kleinen Estrich und darunter ein bisschen Beton kommt – Dreck.

Dieser Bodenaufbau ist wahrscheinlich mit daran Schuld, dass das Bad und die Wände feucht sind. Es gibt keine Feuchtigkeitssperre nach unten, so dass die Feuchtigkeit, die im Erdreich ist, in den Fußboden und die Wände zieht. Eigentlich müssten wir hier den Boden neu aufbauen. Das bedeutet erstmal 20 cm Dreck ausheben, eine Betonplatte gießen lassen, eine Bitumenmatte drauf, dann eine Dämmung, Folie, Estrich, Fußbodenheizung, Ausgleichsschicht und oben drauf dann Fliesen. Nur wenn wir das ganze Programm absolvieren haben wir eine Chance, den Boden im Bad trocken zu bekommen. Von den Wänden reden wir gar nicht.

 

Damit der Installateur arbeiten kann, legt Florian alle Leitungen im Boden und in den Wänden frei. Als wir die Windungen der Abflussrohre sehen, wird klar, warum die Leitungen immer wieder verstopft waren. Knick folgt auf Kurve, die in einer T-Ableitung endet. Wahrscheinlich haben hier Generationen von Badbauern Leitungen gelegt und auf den Werken der Vorgänger aufgebaut. Jetzt kommen alle Rohre raus und wir lassen neue, geradere Leitungen legen. Mal sehen, wann wir die erste Rohrverstopfung haben werden.

 

Was mit dem Boden geschen soll werden wir in den kommenden Wochen entscheiden. Es ist - wie so oft - eine Kostenfrage. Eine der Lösungen könnte sein, dass wir im unteren Bad nur die Installationen machen lassen und den Boden erst aufbauen, wenn wieder etwas mehr Geld auf dem Konto ist. Die andere ist: Schaufeln und Bodenaufbau.

 

 

 

 

Wenn man mich fragt, ist das letzte Zimmer, das wir anrühren!!! Jedes Zimmer, das wir in Angriff genommen haben, hat mindestens eine doofe Idee gehabt, die Zeit und Geld kostet. Hatten wir nicht ein Haus gekauft? Im Moment ist es eher eine sich ausweitende Baustelle… Florian ist sehr optimistisch und meint, jetzt wären wir mit allem durch. Überall dort, wo es sein muss, haben wir den Rohbauzustand hergestellt – jetzt kann es nur wieder besser werden. Wahrscheinlich hat er Recht… es sei denn, das Dach fällt uns auf den Kopf. Aber das ist ja recht neu und vor allem dicht.

 

 

 

Um nicht an Dreck, Bodenaufbau und was sonst noch alles passieren könnte, denken zu müssen, habe ich dann im Garten ein wenig geschnibbelt. Die Kopfweide muss dringend eingekürzt werden. Das war etwas vollkommen Neues für mich. So radikal habe ich noch keine Pflanze behandelt. Aber das Internet-Tutorial sagt, dass die Triebe alle zwei Jahre abgeschnitten werden müssen. Na dann... In den oberen Etagen muss allerdings Florian ran – da bin ich zu kurz für. Aber den Grünstreifen vor den Küchenfenstern habe ich noch freigeschnitten, so dass der Efeu nicht mehr hinter die Holzfassade klettert.

 

 

Die Osterglocken fangen an zu blühen, der Rhabarber kommt und wir haben Bärlauch. Ein klein wenig geht es dann doch bergauf.