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Der Boden bleibt! Der Boden muss raus...

 

Die Bäder und ihre Leitungen müssen noch ein wenig warten. Damit die Handwerker weiter arbeiten können, sollen wir die die Böden im Erdgeschoss der Scheune rausnehmen. Wie? Böden rausnehmen? Warum das denn? Das war doch so gar nicht geplant!

 

 Ich glaube, dieses Haus will von oben bis unten neu aufgebaut werden. „Na, die Böden gehen nicht, die wollt’s ihr doch ned drin lassen?“ – so die entsetzte Frage des uns unterstützenden Bauunternehmers. Eigentlich hab ich an den Böden nichts auszusetzen. Sie sind nicht die Schönsten, aber aus Holz und schon drin im Haus. Und die kleine Extra-Stufe zur Gartentüre fällt nicht weiter auf oder stört gar. Zumindest mir nicht. Dem Bauunternehmer und dem Schreiner schon. Daher schlagen sie vor, im Erdgeschoss neuen Boden zu legen und ein wenig anzuheben. Zudem müssen man schauen, ob die Dämmung zur Unterboden gut sei. Und wenn der Bodenbelag raus ist, so der Elektriker, ist es viel einfacher, die Elektroleitungen unter dem Boden zu verlegen. Florian und ich seufzen.

 

Und denken nach - mit dem Ergebnis: wir schauen uns den Boden in der Küche an, öffnen ihn an einer Stelle und sehen nach der Isolierung. Wir finden eine Lage Styropor, ein Lattengerüst und Nut- und Federbretter - das übliche System im Haus. Es ist keine gute oder gar professionelle Dämmung. Da wir keine kalte Füße haben wollen, wenn wir im Winter in der Küche beim Frühstück sitzen, soll hier ein neuer Boden mit einer guten Dämmung reingelegt werden. Eine richtige Entscheidung, wie es sich im Nachhinein erweist. Beim Entfernen des Bodens finden wir Latten, die schon verrottet sind und auseinander bröseln. - Aber die Diele, die kann so bleiben!

 

 

Als wir diesen Entschluss kund tun, schauen die Handwerker sicherheitshalber auch mal unter den Dielenboden. Das hätten sie lieber bleiben lassen sollen… Auch hier liegt die Konstruktion für die Holzdielen auf dem Beton – der Bodenaufbau mit einer Feuchtigkeitssperre, den es eigentlich bräuchte, fehlt. Und darum ist diese Unterkonstruktion feucht, schimmelt, rottet. Mit dem richtigen Substrat wäre hier auch eine Champignon-Zucht erfolgreich.

 

Also bleibt auch hier der Boden nicht, wie er ist, er muss raus. Auf den Beton kommt dann eine Bitumenschicht, eine Ausgleichsschicht, eine Unterkonstruktion und dann wieder Dielen. Toll. Die Bäder müssen noch ein Wochenende warten, der Boden hat Vorrang, da ohne den Boden im Eingangsbereich die Treppe nicht gebaut werden kann. Und ohne Treppe gibt es keine neuen Holzdielen.

 

 

Mit Hilfe der lieben Nachbarin haben wir an diesem Wochenende die Böden nackt gemacht, mehr fiesen Schimmel und verrottende Leisten gefunden und freuen uns jetzt auf einen neuen Boden.

 

Und: wir haben einen weiteren Durchblick bekommen. Die Türe zur Küche ist weg und der Flur sieht gleich viel großzügiger und freundlicher aus.