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Ein Bohrhammer! Ein Königreich für einen Bohrhammer!

 

Die Bäder müssen renoviert werden. Zum einen sehen sie alt und verlottert aus, zum anderen ist genau am Waschmaschinenzulauf im Erdgeschossbad die Wand zum Schweinestall so feucht, dass wir ein Loch in einer Leitung vermuten. Wir müssen also IN die Wand schauen und eventuell die Leitungen erneuern lassen. Und da wir nicht wissen, ob nicht auch eine der Leitungen, die aus dem Bad im ersten Stock nach unten laufen, undicht ist, erneuern wir auch das Bad beim Schlafzimmer. Alles in allem eine kostspielige Geschichte!

 

 

Eigenleistung ist angesagt. Unter den Werkzeugen, die wir beim Hauskauf übernommen haben, ist auch ein Bohrhammer – und ich glaube, Florian freut sich schon darauf, mit ihm zu arbeiten. Munter und voller Hoffnung, das Bad an einem Wochenende von Fliesen und Keramik befreien zu können, hat Florian sich an die Arbeit gemacht. Und dann kam die erste schlechte Nachricht: da kleben zwei Fliesen übereinander. Unter den großen 80er Jahren Fliesen waren noch die kleinen aus den 60er Jahren.

 

 

 

 

Aber zuerst muss das Holz aus dem Bad! Die Lamellen-Verkleidung oberhalb der Fliesen ist schnell entfernt und der Bretterberg auf der Terrasse bekommt eine neue Lage. Als Florian die Decke entbrettern will, höre ich lautes, heftiges Fluchen aus dem Bad. Die Bretter an der Decke wollen alle auf einmal runterkommen und Florian unter sich begraben. Bewaffnet mit einem Besen, mit dem ich die Decke abgestützt habe, haben wir das herunter-fliegende Holz unter Kontrolle gebracht. Nur leider hat sich bei dieser Aktion die halbe Decke gelöst.

Damit der Putz an der Holzdecke hält hatte man früher Strohmatten, die mit Draht „gewebt“ waren, an die Holzdecke getackert und dann mit Lehm und Putz bestrichen. Über der Badewanne sind durch den Wasserdampf der Jahre Draht und Klammern verrostet und die Strohmatten kommen uns mit samt dem Putz entgegen. Leise rieselt der Kalk...

 

Die erste Fliesen-Schicht aus den 80ern geht noch einigermaßen gut ab, im Nu füllen Staubwolken und Fliesensplitter den Flur. Innerhalb eines Wochenendes hat Florian fast das ganze Bad von der ersten Schicht befreit. Toilette, Waschtisch, Bidet und Badewanne sind auch schon ausgebaut.

 

Beim Entfernen der Toilette hat Florian auch den Grund für das schlechte Ablaufen des Wassers und der permanenten Verstopfung entdeckt. Das Abflussrohr macht eine interessante Biegung, durch die selbst eine Schlange nur schwer hätte schlüpfen können. Und neben der Badewanne ist der Boden so feucht, dass auch an dieser Stelle das Wasser in die Wand eingedrungen ist. Die Entscheidung, das Bad rauszureißen war richtig.

 

Der vollständige Rückbau des Erdgeschossbades hat ein weiteres Wochenende und den Bohrhammer gekostet. Der Meißel hat sich so festgefressen, dass der Bohrhammer seinen Geist aufgegeben hat. Zum Glück konnten wir über Click und Collect einen neuen Hammer und zwei weitere Meißel im Baumarkt erstehen.

 

 

 

Aber auch mit dem neuen Werkzeug ist der Kampf gegen die Doppelschicht Fliesen ein langwieriger. Dieses Stück Mauer zu befreien hat fast zweieinhalb Stunden gedauert. Die ältere Fliese ist mit Mörtel und nicht mit Fliesenkleber an die Wand gebracht worden. Und ich sag euch: das hält!

 

 

Den Abriss des zweiten Bades haben wir auf das nächste Wochenende verschoben. Norman – ein Freund der Familie – hat sich mit Hammer und Meißel ans Werk gemacht. Workout beim Badabbau!

 

Das obere Bad ist freundlich zu uns und hat nur eine größere Überraschung parat: Die Dämmung der Dachschräge besteht zur Hälfte aus Dämmwolle und zur anderen Hälfte aus zusammengeknüllter Süddeutschen Zeitung aus dem September 1989. Bevor wir die Dachschräge mit Feuchtraum-Rigips zumachen braucht das Dach eine Dampfbremse und eine neue Dämmung. Dafür haben die Wände dieses Bades zum Glück nur eine Schicht Fliesen – Hurra! Lediglich am Boden hat Florian eine Doppelschicht gefunden.

 

Ganz fertig wurden wir nicht, denn Florian hat eine andere, nicht minder staubige Arbeit, vorziehen müssen: Die Schlitze für die Heizungsleitung in der ehemaligen Scheune. Der Installateur hat sich für die kommende Woche angesagt. Im Hausflur, im Wohnzimmer und in der Küche wollen wir Heizungen einbauen lassen.

 

 

 

 

Beide Bäder sind jetzt wieder im Rohbau. Wenn wir fertig mit ihnen sind könnten sie in etwa so aussehen:

 

Das Bad im 1. Stock

 

 

Das Bad im Erdgeschoss