Was haben wir auf der Fahrt von Schönau nach Falkenberg diskutiert! Wollen wir den langsam schöner und geordneter werdenden Garten in Falkenberg wirklich verlassen und uns noch einmal einer Wildnis stellen? Wo wäre der Platz für Beete, passt da auch irgendwo ein Gewächshaus hin? Sind vielleicht noch mehr Obstbäume da? Und vor allem: wie laut bimmelt die Kirche?
Wir waren neugierig, wie das Haus von innen aussieht. Der Plan, der beim Angebot aus dem Internet zu sehen war, schien viel versprechend. Das Haus hat mehr als genug Platz für uns und die pelzigen Mitbewohner. Schauen kostet nichts, dachten wir uns. Montag wird der Makler angerufen - wir würden einen Blick wagen!


Der Termin war schnell ausgemacht. Donnerstag sollte es soweit sein. Gleich am Vormittag sollten wir nach Heiligenberg kommen. Ein junger Mann stand da, schmal und sehr ruhig. Er begrüßte uns am Haus und ließ uns in der Diele eintreten. Mein erster Gedanke: die Treppe ist scheiße! Das ist keine Treppe, das ist eine Hühnerleiter. Nie und nimmer komme ich da hoch und wieder runter, ohne dass ich mir die Beine breche. Da streiken meine Knie schon nach einem Tag!
Der zweite Gedanke: Mann, was sind hier viele Möbel in diesem Haus! Allein in der Diele war neben der Hühnerleitertreppe ein riesen großer Schrank, ein Sofa und ein immens großer Wasserboiler. In der Anzeige hatte etwas von Fernwärme gestanden... wozu gibt es dann noch einen zusätzlichen Boiler? (Wartet noch ein Weilchen, dann löse ich diese Frage auf)

Wir nahmen die Leiter nach oben und betraten das Wohnzimmer. Sofa, Sessel, Wohnzimmerschränke und ein Bett (es sollte nicht das Einzige bleiben) waren die für dieses Haus spärliche Möblierung. Hell und sonnig war es - ganz wie auf dem Bild. Was fehlte war der Luftraum unter dem Balken, der malerisch quer durchs Zimmer geht. Selbst ein Zwerg wie ich musste sich bücken, um unter dem Balken durchzukommen. Der Durchbruch zum Haus, der auf den Architektenplänen eingezeichnet war, fehlte total.
Und dann das viele Holz! Viel viel Holz. Auf dem Bild hatte es gemütlich ausgesehen. Jetzt fand ich es eher erdrückend. Und wirklich sauber war hier auch in diesem Raum nicht gearbeitet worden. Die "Verbretterung" das Fensterlaibungen war alles andere als perfekt. Hatten die Besitzer etwa alles in Eigenregie ausgebaut? Ich sah massig viel Arbeit auf uns zukommen! Und Florian? In dem Moment, meinte er später zu mir, hat er die Möglichkeiten gesehen, die das Haus bietet. Diese "Arbeitsaufteilung" hat sich übrigends in den nächsten Wochen immer wieder gedreht. Mal war ich begeistert und sah die Möglichkeiten und Florian die Arbeit, ein paar Tage später war es wieder anders herum.
Fast eine Stunde lang haben wir uns Haus und Garten angesehen. Raum für Raum, Grashalm für Grashalm. Ich will eure Geduld aber nicht schon jetzt strapazieren - darum schaut selber, ich stelle ein paar Bilder ein...
Und ja - das ist viel Holz!